Viele Kinder wissen bereits, was ein Theaterstück oder eine Oper ist.
Aber was passiert eigentlich alles, damit eine Oper überhaupt aufgeführt werden kann?
Was muss ein Sänger oder Schauspieler tun, bevor er eine Aufführung singen oder laut und deutlich sprechen kann?
Hier bekommen die Kinder Einblick in die professionelle Vorbereitung und Probenarbeit.
Ob als Schauspieler oder Chorsänger, jedes Kind wird Teil der Inszenierung und somit Mitglied eines einzigartigen Ensembles.
Im Vorfeld eines Workshops wird den Schulen von uns umfangreiches Vorbereitungsmaterial zur Verfügung gestellt, welches Texte, Musik, Übungsplaybacks, Noten und vieles mehr enthält.
Wichtig ist, dass die Kinder bei Probenbeginn mit uns ihre jeweiligen Rollentexte und zumindest ihre Liedtexte schon mit den Lehrern und/oder den Eltern bereits bestmöglich auswendig gelernt haben.
Gern können Sie natürlich auch bereits mit unserem Material die musikalische Einstudierung vornehmen.
Das war es dann auch schon mit der Vorarbeit seitens der Lehrer/Eltern.
Kurz vor Beginn des Workshops erstellen wir einen Probenplan, der den Bedürfnissen der Schule und der Kinder entspricht.
Die Workshops werden geleitet von einem professionellen Regisseur und eine/r/m Musikpädagogin/en.
Beide sind zusätzlich ausgebildete Opernsänger/innen.
Zu der/den Aufführung/en kommt dann zusätzlich noch ein/e Sänger/in für das dritte Stimmfach hinzu.
Jeder Tag in der Schule beginnt mit einem Aufwärmtraining für alle Kinder, mit Atem-, Stimm-, Sprech- und Gesangsübungen. Anschließend gehen die Kinder in ihre jeweilige Gruppe (Schauspieler, oder Sänger).
Gut vorbereitet beginnen dann die szenischen Proben für die Schauspieler, und parallel dazu die musikalischen Proben für die Chorsänger.
Für eine Schluss-Aufführung werden 32 Sprechrollen mit den Schauspielern und 3 Lieder mit dem Chor erarbeitet.
Die Arien und Duette in den Aufführungen werden natürlich von unseren Opernsängerinnen und -sängern gesungen.
Diese „verschwinden“ nach ihren Gesangsparts aber wieder hinter den Kindern bzw. hinter dem Vorhang.
Natürlich können Sie als Lehrkräfte gerne mit den Schülern, welche (bei 2 oder 3 Grundgruppen) gerade nicht proben, deren und Ihrer Fantasie freien Lauf lassen und mit Masken oder Figuren von den Charakteren der Zauberflöte, oder auch von Traumwesen wie Feen, Elfen, Trollen, Zwergen, Einhörnern, Drachen und vielen anderen, die Schule mit Leben erfüllen.
Auch können z. B. Bilder zum Thema Oper und Zauberflöte gemalt und in einer begleitenden Ausstellung präsentiert werden.
Am letzten Tag (je nach Schulwunsch bzw. Dauer nachmittags und/oder am Abend) präsentieren also die Schüler/innen ihr Spiel mit drei Profi-Opernsänger/innen in, je nach Teilnehmerzahl Schüler/innen oder Schul-Wunsch, einer bis drei gemeinsamen Aufführung/en den Eltern, Verwandten und Freunden.
Auf Wunsch können wir in der/den Aufführung/en eine Pause einplanen, in der von der Schule Erfrischungsgetränke, Kaffee, Kuchen und allerlei Snacks verkauft werden können.
Teilnehmerzahlen und Dauer:
-
40-100 Kinder Dauer drei Tage à 4 (Schul-)Stunden, eine Schlussaufführung
> Förderschulen:
40-100 Kinder Dauer vier Tage à 4 (Schul-)Stunden, eine Schlussaufführung
- 100-200 Kinder Dauer fünf Tage à 4
(Schul-)Stunden, zwei Schlussaufführungen
- 200-300 Kinder Dauer fünf Tage
à 6 (Schul-)Stunden, drei Schlussaufführungen (eine oder zwei davon am 6. Tag.)
Bitte beachten:
Wir sind nicht in der Lage, eine Bühne mitzubringen.
Abgesehen davon haben wir alles, was zur Durchführung notwendig ist, dabei (Licht- u. Tonanlage, Kostüme, Requisiten, etc.). Bei Bedarf kann ggf. schuleigene Technik gern integriert werden.
Wie immer bringen wir ein von unserer Bühnen- und Kostümgestalterin Christiane Koum Kingue (einer professionellen Malerin und Bildhauerin) auf Leinwand (4 x 3 m) gemaltes Bühnenbild mit.
Idealerweise sollte die Bühne eine Fläche von ca. 9 m Breite und 7 m Tiefe bieten. Sollten Sie nur über eine kleinere oder überhaupt keine Bühne verfügen können, klappt es aber auch.
Dann bitte zu Beginn des Workshops bei Ihnen vor Ort mit dem Team die beste Vorgehensweise absprechen.
Wir befinden uns in einer Zeit vor aller Zeit. Die Welt teilt sich in zwei Königreiche: Es gibt erstens das Königreich des Tages, in welchem die Menschen, Tiere und Pflanzen leben, wie wir sie auch heute noch kennen. Und es gibt zweitens das Königreich der Nacht, in dem außerdem noch viele andere Fantasiewesen, wie z. B. Drachen, leben. Im Königreich der Nacht herrscht natürlich die Königin der Nacht. Sie hat eine Tochter: Pamina. Das Königreich des Tages wird von Sarastro beherscht, der allerdings, da er ein Priester ist, keine Nachkommen hat. Um nun die beiden Königreiche auch zukünftig im Gleichgewicht zu halten bzw. zu vereinen, sind die beiden Herrscher Sarastro und die Königin der Nacht auf der Suche nach einem geeigneten Prinzen als Nachfolger, damit er Pamina heiratet, und die beiden dann gemeinsam über beide Königreiche herrschen können. Allerdings soll der Prinz sich natürlich als dessen würdig erweisen, und so haben sich die Königin und Sarastro vier Prüfungen ausgedacht, welche er vorab zu bestehen hat. Um an die Ehre des Prinzen zu appellieren und ihn besonders zu motivieren, wird behauptet, die Prinzessin sei von Sarastro entführt worden, und er müsse sie befreien.
Der junge Prinz Tamino wird gefunden und von der Königin der Nacht ausgewählt, um ihre Tochter Pamina zu "retten". Der Vogelfänger Papageno wird, mit dem Versprechen, er werde zum Lohn für seine Hilfe eine junge, schöne Papagena finden, dem Prinzen Tamino zur Seite gestellt. Zur Unterstützung bei der Suche erhält Tamino eine Zauberflöte, und Papageno ein magisches Glockenspiel. Sie brechen auf, um Pamina zu befreien. Papageno findet Pamina in Sarastros Reich und berichtet ihr, dass der verliebte Tamino zu ihrer Rettung aufgebrochen ist. Endlich finden sich die beiden, werden aber sofort durch Sarastro getrennt, der Tamino vor die vier Prüfungen stellt. In der Zwischenzeit findet Papageno, nach anfänglichen Schwierigkeiten, durch sein magisches Glockenspiel auch seine Papagena.
Nachdem Tamino, zum Leidwesen der noch unwissenden Pamina, die erste Prüfung bestanden hat, kann er mithilfe der Zauberflöte, gemeinsam mit Pamina, und dank einer genialen Idee, auch die restlichen Prüfungen bestehen.
Es wird den geneigten Leser vielleicht wundern, warum wir von den üblichen 3 Prüfungen abweichen und den Tamino 4 Prüfungen bestehen lassen.
Es wird den geneigten Opernkenner vielleicht auch wundern, warum es in der originalen Zauberflöte diesen Bruch gibt zwischen dem 1. Akt, in dem ein Märchen erzählt wird, und dem 2. Akt, der das Ritual einer Initiation beschreibt. Man fragt sich vielleicht auch verwundert nach dem wirklichen Charakter und Wesen der Königin der Nacht und des Sarastro. Man versteht nicht, warum die Königin der Nacht zunächst wie die Göttin Isis und leidende Mutter dargestellt wird, um im Laufe der Handlung zu einer rachsüchtigen und mörderischen Dämonin der Finsternis zu mutieren. Ähnliches gilt für Sarastro, den man als einen göttlichen Weisen und Priesterkönig verstehen soll, der aber gleichzeitig einen Monostatos in seinen Diensten hat.
Es gibt unzählige Erklärungen, Deutungen und Interpretationsmöglichkeiten.
Aber was fangen Kinder im Schulalter damit an?
Wir haben aus der Konkurrenz von Tag und Nacht, Gut und Böse, Leben und Tod, ein Miteinander gemacht, da alles einander bedingt, um existieren zu können. So haben wir auch die Königin der Nacht und Sarastro auf eine gleichberechtigte gemeinsame Ebene gestellt.
Die in der Zauberflöte zu erfahrenden Weisheitslehren über Liebe und Bruderbund, Zufriedenheit und Menschenglück, die göttliche Bedeutung von Mann und Frau sowie die Wiederkehr eines goldenen Zeitalters, haben wir vereinfacht auf die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft.
Das sind die großen Mysterien der Menschheit, die auch im Original der Zauberflöte vorkommen, wenn auch nur als Teil der Prüfungen. Hier sollen die Elemente unter Mitwirkung der Kinder alle Prüfungen darstellen, die Tamino (zum Teil gemeinsam mit Pamina) bestehen soll.
Die im Original etwa zweieinhalbstündige Oper ist auf eine Spielzeit von etwa 70 Min. gekürzt und mit Dialogen versehen, die schönsten Melodien und wichtigsten Szenen beibehalten, und in eine für Kinder verständliche Form umgewandelt.